Digitalisieren Sie Ihre Produktdaten
In unserem Whitepaper verraten wir, wie Sie mit einem PIM-System schnell von manuellen Prozessen zu smarten Workflows kommen – verständlich, konkret und direkt umsetzbar.

Damian Deßler
09 / 12 / 25·7 Min Lesen
Prozessoptimierung
Neulich fragte mich ein Produktmanager: „BPMN klingt nach einem weiteren IT-Monster. Brauche ich wirklich noch ein Tool, das nur Techniker verstehen?“
Meine Antwort überraschte ihn: „BPMN ist das Gegenteil. Es ist das erste Workflow-Tool, das Sie ohne IT-Abteilung bedienen können.“
Nach 20 Minuten Live-Demo hatte er seinen ersten Produktfreigabe-Workflow gebaut. Ohne eine Zeile Code. Ohne IT-Ticket. Ohne monatelange Implementierung.
Die meisten Workflow-Lösungen fallen in zwei Kategorien und beide stoßen schnell an ihre Grenzen:
Kategorie 1: Die „Einfachen“
Kategorie 2: Die „Mächtigen“
Der eigentliche Schmerzpunkt liegt in der Integration: Externe Workflow-Tools verstehen Ihre Produktdaten nicht. Sie sehen nur „generische Datensätze“ statt Produktmerkmale, Kategorien, Varianten und Qualitätsregeln.
Die Folge: Stundenlange Mapping-Arbeit, um dem Workflow beizubringen, was ein „Produkttyp“ ist oder wie „Datenqualität“ gemessen wird.
BPMN in der ATAMYA Product Cloud löst beide Probleme elegant: Visuell wie ein Flowchart, mächtig wie Enterprise-Software und vollständig in Ihre Produktdaten integriert. Die Workflow-Engine arbeitet direkt mit den echten Produktdaten im PIM-System.
Lassen Sie mich Ihnen zeigen, wie moderne PIM-Automation aussieht. Wir bauen gemeinsam eine intelligente Produktfreigabe - vom ersten Klick bis zur fertigen Automation.
Unser Szenario:
Ein neues Produkt wird angelegt → automatische Qualitätsprüfung → parallele Bearbeitung durch verschiedene Teams → finale Freigabe mit Datenblatt-Generierung. Die Grafik zu diese Workflow finden Sie unter Schritt 5.
Jeder Workflow beginnt mit einem Auslöser: in unserem Beispiel ist das die Erstellung eines neuen Produkts. Sobald ein Produkt angelegt wird, startet der Prozess automatisch. In der ATAMYA Product Cloud wird dieser Auslöser als Signal Start-Event umgesetzt und das geht ganz einfach:
Dazu ziehen Sie im Workflow-Editor ein Start-Event auf die Arbeitsfläche, ändern es in ein Signal-Start-Event (Dreieck-Symbol) und wählen anschließend das Signal „businessObjectCreated“ aus.
Ab diesem Moment gilt: Jedes Mal, wenn ein Produkt erstellt wird (ob manuell, per Import oder API), startet der Workflow automatisch. So entsteht mit nur wenigen Klicks ein intelligenter Startpunkt, der die Automatisierung zuverlässig in Gang setzt. Und das ohne Programmierung und ohne IT-Aufwand.
Im nächsten Schritt entscheidet der Workflow automatisch, welchen Weg ein neues Produkt nimmt. Über ein sogenanntes Exclusive Gateway wird geprüft, ob es sich um ein Standardprodukt handelt oder um eine Sonderentwicklung. Standardprodukte durchlaufen den Express-Workflow, während alle anderen zunächst eine manuelle Vorabprüfung durch das Produktmanagement durchlaufen.
In der ATAMYA Product Cloud lässt sich diese Logik ganz einfach definieren mit folgender Bedingung: ${masterDataService.getBusinessObjectAttribute(businessObjectId, domainId, „produkttyp“) == ’standard‘}
Damit wird klar festgelegt: Standardprodukte gehen direkt in die parallele Bearbeitung, alle übrigen werden zunächst geprüft und anschließend weitergeleitet. Das sorgt für Transparenz, Effizienz und fehlerfreie Abläufe, ohne dass technisches Know-how erforderlich ist.
Im dritten Schritt laufen mehrere Aufgaben gleichzeitig ab. Über ein Parallel Gateway werden drei Prozesse gestartet:
Die Service Tasks laufen vollautomatisch im Hintergrund, während der User Task an das Marketing-Team zugewiesen wird. Das System wartet, bis alle drei Aufgaben abgeschlossen sind, bevor es weitergeht.
Weil die Aufgaben parallel laufen, sinkt die Bearbeitungszeit deutlich: Statt rund 90 Minuten dauert der gesamte Abschnitt nur etwa 30 Minuten.
Schritt 4: Intelligente Qualitätsprüfung (3 Minuten)
Bevor ein Produkt freigegeben wird, prüft der Workflow automatisch die Datenqualität.
Ein Exclusive Gateway legt anschließend fest, welche Richtung der Workflow nimmt: Wenn Fehler vorhanden sind, wird das Produkt zur Nachbearbeitung an das Produktmanagement zurückgegeben. Sind keine Fehler gefunden, folgt die Freigabe und die Datenblatt-Generierung.
Die Automation-Logik lautet: ${masterDataService.getBusinessObjectQualityResult(businessObjectId, domainId).summary.errors > 0}
Übersetzt: Das Gateway prüft automatisch die Datenqualität des Produkts und leitet nur fehlerfreie Produkte zur Freigabe weiter.
Zum Abschluss führt der Workflow drei automatisierte Aufgaben hintereinander aus: Zuerst wird das Produkt aktiviert, anschließend das Datenblatt generiert, und zum Schluss erfolgt die Synchronisation in den Online-Shop.

Diese Schritte laufen vollautomatisch in der ATAMYA Product Cloud ab, ganz ohne manuelles Eingreifen. So entsteht ein durchgängiger, effizienter Freigabeprozess, der Wochen an Koordinationsarbeit spart und die Datenqualität nachhaltig verbessert.
Manuell dauert der gesamte Prozess rund sechs Wochen – begleitet von über 15 E-Mail-Schleifen, 23 manuellen Arbeitsschritten und einer Fehlerquote von 40 Prozent im ersten Durchlauf.
Dank BPMN Automation wird dieser Ablauf vollständig automatisiert: So liegt die Durchlaufzeit bei nur zwei Tagen, es gibt keine E-Mail-Abstimmungen mehr, nur noch drei manuelle Eingabepunkte und die Nachkorrekturquote sinkt auf gerade einmal fünf Prozent.
| Vorher (manueller Prozess) | Nachher (BPMN-Automation) |
| 6 Wochen Durchlaufzeit | 2 Tage Durchlaufzeit |
| 15+ E-Mail-Schleifen | 0 E-Mail-Koordination |
| 23 manuelle Arbeitsschritte | 3 manuelle Eingabepunkte |
| 40 % Fehlerquote< | 5 % Nachkorrekturquote |
Das fragen mich Kunden oft: „Warum BPMN und nicht einfachere Workflow-Tools?“
Die Antwort liegt in der universellen Verständlichkeit:
BPMN ist ein internationaler Standard (ISO/IEC 19510) - und genau das macht ihn so wertvoll.
Business-Seite versteht es sofort: Produktmanager:innen erkennen Prozessschritte auf Anhieb, das Marketing sieht klar ihre Aufgaben im Workflow, und das Management identifiziert Bottlenecks und Optimierungspotenziale auf einen Blick.
IT-Seite kann direkt arbeiten: Entwickler:innen verstehen die Implementierungsanforderungen, Systemarchitekt:innen sehen Integrationspunkte, und DevOps-Teams können das Performance-Monitoring ohne Übersetzungsschleifen einrichten.
Keine „Übersetzungsarbeit“ zwischen Abteilungen mehr:
Statt endloser Meetings über „Was macht der Workflow eigentlich?“ zeigen Sie einfach das BPMN-Diagramm. Jede Abteilung versteht es, kann mitreden und Verbesserungsvorschläge vorschlagen.
Das Ergebnis: Workflows werden nicht mehr in IT-Silos entwickelt, sondern gemeinsam von Business und IT optimiert.
Nach über 20 Jahren Projekterfahrung weiß ich: Produktmanager:innen wollen Kontrolle, nicht Komplexität.
Was Sie brauchen:
Was Sie NICHT brauchen:
BPMN in ATAMYA Product Cloud liefert genau das: Die Power von Enterprise-BPMN mit der Benutzerfreundlichkeit eines modernen Tools.
Für Ihren Workflow-Erfolg brauchen Sie nur fünf BPMN-Symbole zu verstehen:
Das war’s. Mit diesen fünf Symbolen können Sie rund 80 Prozent aller Produktprozesse modellieren.
Und nun eine kleine Aufgabe für Sie: Nehmen Sie Ihren häufigsten Produktprozess und zeichnen Sie ihn als BPMN-Diagramm. Auf Papier. Mit Symbolen:
Sie werden zwei Dinge feststellen:
Aus der Praxis zeigen sich immer wieder die typischen Stolperfallen:
Fehler 1: Zu detailliert starten
Fehler 2: Parallele Gateways vergessen
Fehler 3: Keine Exception Handling
Im nächsten Artikel zeige ich Ihnen die eigentliche BPMN-Magie: Smart Routing mit intelligenten Gateways. Sie erfahren, wie Workflows zehnmal schneller entscheiden als Menschen – und dabei noch fehlerfreier sind.
Spoiler: Es geht um KI-basierte Produkttyp-Erkennung, automatische Qualitätsbewertung und selbstlernende Eskalations-Pfade. Plus: Wie Sie Ihr Team von Smart Workflows überzeugen, ohne dass es sich wie „noch ein Tool“ anfühlt.
Autor:
Damian Deßler
Senior MDM/PIM Consultant & Digital Transformation Architect bei synfion
Digitalisieren Sie Ihre Produktdaten
In unserem Whitepaper verraten wir, wie Sie mit einem PIM-System schnell von manuellen Prozessen zu smarten Workflows kommen – verständlich, konkret und direkt umsetzbar.

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